Susanne Kujala ist eine in Finnland lebende deutsche Konzertorganistin. Ihr Repertoire erstreckt sich von der ältesten erhalten Orgelmusik bis zur Musik des 21. Jahrhunderts. Die Zusammenarbeit mit Komponist:innen ist ein wesentlicher Bestandteil ihres künstlerischen Schaffens. Sie hat zahlreiche Werk uraufgeführt, darunter über 60 Solo- und Kammermusikwerke, fünf Konzerte sowie mehrere Werke für mikrotonale Orgel (an der Fokker-Orgel in 31-TET im Muziekgebouw aan t’IJ Amsterdam und an der Orgel von St. Martin in Kassel mit Vierteltonmanual). Zu den von ihr uraufgeführten Kompositionen zählen Werke von Moritz Eggert, Fabien Lévy, Joachim F. W. Schneider, Jukka Tiensuu und Lotta Wennäkoski sowie das Konzert für Orgel und Big Band Gandai von Markus Fagerudd zusammen mit dem UMO Helsinki Jazz Orchestra unter der Leitung von Jukka Linkola uraufgeführt. Im Mai 2024 hat sie als Solistin des Sinfonieorchesters des finnischen Rundfunks unter der Leitung von Nicholas Collon Joy für Orgel und Orchester von Matthew Whittall uraufgeführt.
Ihre internationale Konzerttätigkeit hat sie u.a. an die Pariser Philharmonie, die Elbphilharmonie Hamburg, das Ultima Oslo Festival, das Toulouse Les Orgues -Festival und das Auditorio de Música Madrid geführt. Sie war zusammen mit KMD Eckhard Manz künstlerische Leiterin von BRANDNEU Kassel 2022, einem Festival von u.a. 23 Konzerten und über 30 Uraufführungen aus allen Ländern der EU, und Jurymitglied des Kaija-Saariaho-Orgelkompositionswettbewerbes.
Susanne Kujala studierte zunächst von 1996 bis 1999 Akkordeon und Korrepetition für künstlerischen Lehranstalten an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin. Nach ihrem Umzug nach Finnland studierte sie an der Sibelius-Akademie Helsinki und absolvierte ihren Master of Music im Fach Orgel 2006. Im Herbst 2013 schloss sie ihr Studium zum Doktor der Musik an der Sibelius-Akademie der Universität der Künste Helsinki mit dem Thema „Die Orgel – als Instrument für Neue Musik“ ab.
Ihre Diskographie umfasst Werke von u.a. Johann Sebastian Bach, Franz Liszt, Juhani Nuorvala und Max Reger sowie das Konzert für Orgel, Live-Eletronik und Streicher von Veli Kujala CybOrgan (CD Hyperorganism). Im November 2023 erschien ihre Gesamtaufnahme von Johann Sebastian Bach’s Das Wohltemperierte Klavier I+II, das sie auf ihrem nach Lehman wohltemperiert gestimmten Konzertakkordeon eingespielt hat.
Kammermusik und freie Improvisation führte sie u.a. mit ihrem Mann, dem Komponisten und Akkordeonisten Veli Kujala, dem Bassisten und Komponisten Lauri Porra und dem Hornisten Pip Eastop zusammen. Das Album Songs of a Lost Land (Three Worlds Records) beinhaltet Echtzeitkompositionen für Horn und Orgel von Pip Eastop und Susanne Kujala.
Susanne Kujala unterrichtet seit 2009 an der Sibelius-Akademie der Universität der Künste Helsinki die Fächer Orgelliteraturspiel und Geschichte der Orgelkunst. Ihr Artikel Orgeln für die Zukunft über die Orgel an St. Martin in Kassel und die neue Konzertsaalorgel in Helsinki wurde in der Neuen Zeitschrift für Musik im Dezember 2021 veröffentlicht. Sie arbeitet zurzeit freischaffend aufgrund eines zweijährigen Künstlerstipendiums der finnischen Kone Foundation.